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Über uns

Wer wir sind

Der Verein OWEN – Mobile Akademie für Geschlechterdemokratie und Friedensförderung e.V. wurde 1992 gegründet. Seitdem engagieren wir uns für die Stärkung und Entwicklung von Zivilgesellschaft, Geschlechterdemokratie und Frieden. Wir organisieren politische Bildungsarbeit und Dialog-Prozesse – innerhalb Deutschlands und international, mit regionalem Schwerpunkt in Mittel- und Osteuropa.

Unsere Vision

sind Gesellschaften, in denen Frauen und Männer aller Generationen, unabhängig von ihrer nationalen, kulturellen, ethnischen, sozialen und weltanschaulichen Herkunft und Identität, ihre Bedürfnisse und Interessen in öffentlichen Dialogen vertreten und aktiv an der Gestaltung von Politik teilhaben.

Unser Ziel

ist die Stärkung von Frauen und Männern als Akteur*innen für:

  • den demokratischen Wandel und das friedliche Zusammenwachsen Europas
  • Geschlechterdemokratie und Geschlechtergerechtigkeit
  • zivile Konfliktprävention und Konfliktbearbeitung
  • soziale Gerechtigkeit und Solidarität
  • gegenseitige Akzeptanz und Verständigung

Unsere Aktivitäten

richten sich auf das Initiieren von Dialog und Kooperation zwischen

  • Akteur*innen der Zivilgesellschaft und politischen Verantwortungsträger*innen
  • Multiplikator*innen in Nichtregierungsorganisationen
  • Lehrenden und Lernenden in und außerhalb staatlicher Bildungseinrichtungen

Unsere Bildungsarbeit

  • verwendet partizipatorische Methoden, die sich an der Befreiungspädagogik von Paulo Freire und an der Gestaltpädagogik orientieren
  • geht von der individuellen Erfahrung und der konkreten Praxis der Teilnehmenden aus
  • ermutigt dazu, sich selbst und andere als Akteur*innen in Entwicklungsprozesse einzubringen
  • fördert den Dialog über Geschlechterrollen und -beziehungen in unterschiedlichen kulturellen, politischen und historischen Zusammenhängen
  • stellt konkrete Handlungsmöglichkeiten zur Debatte, die zu Geschlechtergerechtigkeit und Frieden beitragen
  • organisiert die Kooperation mit Frauen und Männern, Organisationen und Initiativen in Deutschland und Europa und bezieht Perspektiven aus Lateinamerika, Asien und Afrika mit ein.

Wo wir herkommen

Die Geschichte von OWEN e. V.

Die Idee zum Aufbau eines Ost-West-Europäischen FrauenNetzwerks ging von der Initiative ostdeutscher Frauen aus, die sich seit Beginn der 1980er Jahre in der oppositionellen DDR-Friedensbewegung engagiert hatten. Als Verein haben wir OWEN 1992 gegründet, um die Zusammenarbeit von zivilgesellschaftlich und politisch aktiven Frauen, Bewegungen und Organisationen in Ost- und Westeuropa zu fördern. Wir wollten Fraueninitiativen und lokale Selbsthilfegruppen in den Transformationsgesellschaften durch Bildungsarbeit und Vernetzung unterstützen. Hierfür knüpften wir zahlreiche Kontakte zu Frauen- und Nichtregierungsorganisationen in Deutschland und anderen europäischen Ländern, in den USA, Afrika, Asien und Lateinamerika. Diese Kontakte zwischen West und Ost, Nord und Süd ermöglichen uns, Zusammenhänge zu verstehen und Ansätze aus verschiedenen emanzipatorischen Basisbewegungen für unsere eigene Bildungsarbeit und Projektkooperationen zu nutzen.

Chronik

Beginn
Der Verein OWEN – damals unter dem Namen Ost-West-Europäisches Frauennetzwerk– wurde im November 1992 auf Initiative von Frauen aus der oppositionellen Friedens- und Bürgerbewegung in der DDR gegründet. Ziel war es, Frauen während des Transformationsprozesses Mut zu machen, ihre Interessen zu vertreten, die Lebenssituationen zu verbessern sowie Netzwerke für Austausch und Unterstützung zu schaffen.

1993
Das erste Projekt, welches mit Partnerinnen aus Polen und der Russischen Föderation verwirklicht wurde, zielte auf die Qualifizierung von arbeitslosen Akademikerinnen über 45 Jahre ab. Als Ergebnis des deutsch-polnischen Projektes wurde in Słubice die Frauenorganisation “Hoffnung” gegründet und die Brandenburgisch-Polnische Kontaktstelle aufgebaut. In Moskau entstand nach dem Multiplikatorinnenkurs die Frauenorganisation “Einheit” und das Frauenpolitische Kontaktbüro Berlin-Moskau.

In Guben organisierte OWEN den internationalen Kongress Hilfe zur Selbsthilfe mit Vertreterinnen von Selbsthilfeorganisationen und -netzwerken aus Mittelosteuropa, Westeuropa, Indien, Afrika und den USA. Nach diesem Kongress begann unsere Zusammenarbeit mit dem globalen Netzwerk der Grassroot- Frauenorganisation GROOTS International.

1995
Veranstaltete OWEN gemeinsam mit GROOTS International die internationale Konferenz Kommunale Selbsthilfeaktivitäten von Basisfrauen in Transformationsgesellschaften in Kiew. Diese galt als Vorbereitung zur IV. Weltfrauenkonferenz in Peking/Huario.

1996
Wurde das vierjährige Qualifizierungsprojekt “Frauenbildungs- und Entwicklungswerkstätten für lokale Selbsthilfegruppen und Gemeinwesenarbeit” in Charkiv in der Ukraine begonnen. Als Ergebnis initiierten die Kursteilnehmerinnen zahlreiche lokale Selbsthilfegruppen, wie etwa die bis heute aktive Frauenorganisation “Krona” in Charkiv.

1998
Die tschechische Frauenorganisation Gender Studies Prag rief das internationale Forschungs- und Bildungsprojekt „Frauengedächtnis. Auf der Suche nach dem Leben und der Identität von Frauen im Sozialismus” ins Leben. OWEN wurde Kooperationspartner. Im Rahmen des Projektes wurden in Ostdeutschland, Tschechien, Polen, der Slowakei, Kroatien, Serbien, der Ukraine und Georgien über 600 narrative Interviews mit Frauen, die zwischen 1920 und 1960 geboren wurden geführt. Im Ergebnis des Projekts entwickelte OWEN eine Methodologie für die biografisch-historische Bildungsarbeit.

OWEN startete gleichzeitig ein mehrjähriges leadership-support-Programm für Leiterinnen und Mitarbeiterinnen von Frauenorganisationen in Russland und anderen Staaten der ehemaligen Sowjetunion.

2002
begann OWEN mit russischsprachigen Migrantinnen in Berlin zu arbeiten und führte Integrationskurse durch. Das Ziel war, Frauen zu aktiveren Teilnahme und Partizipation zu motivieren und qualifizieren.

Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Vereins führte OWEN im November 2002 die Konferenz Frauen gestalten Zukunft in Berlin durch. Eingeladen waren Projektpartnerinnen aus Deutschland, Polen, Tschechien, der Slowakei, Russland, der Ukraine, Belarus, Kroatien, des damaligen Jugoslawiens, Israel sowie Aktivistinnen aus den USA, Kenia und Südafrika. Im Ergebnis der Konferenz orientierte OWEN in den Folgejahren seine Tätigkeit auf die Themen Gender und Frieden.

2003
stellte die Berliner Senatsverwaltung und das Land Brandenburg seine Finanzierung der Arbeit von OWEN ein. Dies bedeutete eine Neuorientierung und Umstrukturierung der Aktivitäten.

2003 startete das zweijähriges Projekt Frauen als Akteurinnen für die Prävention von Gewaltkonflikten und Friedensarbeit. An dem Projekt nahmen u.a. Frauen aus der deutsch-polnischen Grenzregion, Nachfolgestaaten der UdSSR, verschiedenen ostdeutschen Bundesländern teil. Es entstand die deutsch-polnische Wanderausstellung Frauen in der Euroregion – Flusslandschaften an Oder und Neiße, die Frauen porträtierte, die sich in besonderer Weise für die deutsch-polnische Verständigung und Zusammenarbeit einsetzen sowie der Dokumentarfilm “Grenzenlos engagiert”.

Das Projekt wurde im Sommer 2005 mit der internationalen Tagung Frauen als Akteurinnen für Demokratie, Frieden und Sicherheit abgeschlossen.

Ab 2004
begann das mehrjährige Kooperationsprojekt Europäische Frauen im Dialog zusammen mit dem Zentrum Gender Studies Prag. Die Interviews aus dem Projekt Frauengedächtnis wurden genutzt, um Lehr- und Lernmaterialien für die politische Bildung zu erstellen.

2006
begann OWEN mit dem Projekt Omnibus Linie 1325 einen Prozess zur Unterstützung von Friedensbildung im Nord-und Südkaukasus. Das Projekt sollte zur Umsetzung der UN Resolution 1325, die Genderperspektiven sowie Frauen als Akteurinnen im Konflikt stärkt und einbezieht, beitragen. In Zusammenarbeit mit Projektpartnern wurden mit Akteur*innen, die bereits in der Friedensarbeit engagiert waren oder in diesem Bereich zukünftig arbeiten wollten, Seminare zum Thema “Genderperspektiven in der Friedensarbeit” durchgeführt sowie im Kaukasus und in Deutschland lokale Trainer*innenteams aufgebaut.

Die Veränderung der Arbeitsschwerpunkte wurde ab 2006 auch in einem neuen Namen sichtbar, der seit 2007 OWEN- Mobile Akademie für Geschlechterdemokratie und Friedensförderung lautet.

2010
Als Kooperationspartner von Peace Dialogue, Armenien, eine Organisation die sich im Anschluss an das Projekt Omnibus 1325 neu gegründet hatte, begleitete OWEN einen dreijährigen Prozess unter dem Titel Let’s See… Let’s Choose… Let’s Change… in dem junge Menschen aus Armenien und Berg-Karabach als Schlüsselpersonen im Bürger- und Friedensaktivismus an der Basis ermutigt und unterstützt wurden.
In Kursen und Workshops lernten die jungen Erwachsenen, ihr kreatives und intellektuelles Potenzial zu nutzen, um Verständnis unter den Konfliktparteien zu schaffen, gewaltfreie Problemlösungspraktiken zu fördern und Gleichaltrige in ihrer Gemeinde zu mobilisieren.

Ab 2011
zog OWEN nach Berlin-Neukölln um und begann hier mit dem Stadtteilprojekt Zeiträume. Mit Hilfe verschiedener lokaler Aktivitäten sollten Stadtteilbewohnerinnen unterschiedlicher Herkunft und Identität darin gestärkt werden, ihre Interessen, Potentiale, Lebenswelten und Lebenserfahrungen sichtbar und hörbar zu machen. In Neukölln entstanden so die Geschichtswerkstätten Meine Deine Unsere Geschichte, die Frauentheatergruppe Frauenstimmen, die Kindergruppe Kinder im Zirkus, die Fotoausstellung Neuköllner Augenblicke, die Fortbildung zu historisch-politischer Bildungsarbeit GeschichteN Bewegen und ein regelmäßig stattfindendes Frauencafé. Aufgrund fehlender Finanzierung konnte OWEN die Stadtteilarbeit in Neukölln leider nach 3 Jahren nicht fortsetzen.

2012/2013
setzte OWEN seine internationale Kooperation mit der russischen Frauenorganisation Union der Donfrauen (Novotscherkassk) in dem Projekt DELTA2 fort. Ziel des Projekts war, zusammen mit anderen Partnerorganisationen lokale Theatergruppen in Novotscherkassk, Tschetschenien, Karbadino-Balkarien, Nordossetien und St. Petersburg aufzubauen. Orientiert an dem Konzept des Community Theaters und des Theaters der Unterdrückten (nach Augusto Boal) sollten Herausforderungen, Probleme und Konflikte “auf die Bühne” gebracht, zusammen mit dem Publikum diskutiert und nach Lösungsmöglichkeiten gesucht werden.

2015 – 2018
arbeitete OWEN weiter als Kooperationspartner mit der armenischen Organisation Peace Dialoge (Vanadzor) im Projekt ARENA – Community Theater and Public Art zusammen. Anknüpfend an Erfahrungen und Ergebnisse aus vorigen Projekten im Kaukasus unterstützte ARENA AkteurInnen von Friedensinitiativen aus Russland, Armenien,Georgien, Azerbaidzan künstlerische Ansätze in ihrer Arbeit vor Ort zu entwickeln und zu nutzen. In workshops und während jährlich stattfindenden Sommerschulen entstanden Theaterstücke, Comics, Graphic Art und Videos, in denen Konflikte in den jeweiligen Gesellschaften thematisiert wurden.

Seit dem Sommer 2016 bringt OWEN gemeinsam mit ukrainischen, russischen und Schweizer Partnerorganisationen gesellschaftspolitisch aktive Frauen zusammen, um über gemeinsame Wege zum Frieden in der Ostukraine nachzudenken. Im Rahmen der Women‘s Initiatives for Peace in Donbas/s findet eine intensive Auseinandersetzung über die verschiedenen Wahrnehmungen statt. Die Frauen analysieren und reflektieren gemeinsam ihre Rollen und Einflussmöglichkeiten im Konflikt. Sie gründen lokale Initiativen, die zu mehr Dialog und einer konstruktiven Konflikttransformation beitragen sollen.

Zum Archiv:

http://www.womensmemory.net/english/

Das Team in der Geschäftsstelle

Inga Luther

Politikwissenschaftlerin und promovierte Historikerin
Schwerpunkte: geschlechtersensible Friedensbildung, Biografie- und Geschichtsarbeit, Gendertrainings

Geschäftsführung, Projektkoordinatorin von „Miteinander Reden“, Projektmanagement „Women’s Initiatives for Sustainable Peace, Dialogue and Democracy“

Kontakt: luther@owen-berlin.de

Dana Jirouš

Promovierte Politikwissenschaftlerin
Schwerpunkte: geschlechtersensible Friedensbildung, Gendertrainings, Biografie- und Geschichtsarbeit, Friedensprozesse im Kaukasus

Projektkoordinatorin von „Women’s Initiatives for Sustainable Peace, Dialogue and Democracy“

Kontakt: jirous@owen-berlin.de

Andrea Zemskov-Züge

Promovierte Historikerin
Schwerpunkte: Storytelling und Oral History, Dialogarbeit, Konflikttransformation, regionaler Schwerpunkt Russland, Georgien, Abchasien www.change-of-perspective.de

Projektkoordinatorin „CONTACT“ und Facilitatorin

Kontakt: andrea@zemskov-zuege.de

Elena Fomina

Wirtschaftswissenschaftlerin mit Schwerpunkt Finanzen

Finanzmanagerin und Projektassistentin in den Projekten “Women’s Initiatives for Sustainable Peace, Dialogue and Democracy” und “CONTACT”

Kontakt: fomina@owen-berlin.de

Edita Štulcaitė

Politikwissenschaftlerin und Sozial- und Kulturanthropologin

Projektmitarbeit in den Projekten “CONTACT” und “Women’s Initiatives for Sustainable Peace, Dialogue and Democracy”

Kontakt: stulcaite@owen-berlin.de

Der Vorstand von OWEN e. V.

Margarete Misselwitz

Vorstandsvorsitzende

Margarete ist Diplom Sozialwissenschaftlerin und absolvierte einen Master of Peace and Security Studies an der Universität Hamburg. Von 2003 – 2005 studierte sie als Stipendiatin an der Universität in Belgrad, Serbien und beschäftigte sich dort insbesondere mit friedenspolitischen Fragen, v.a. auch zu Geschichtspolitik sowie mit Flüchtlings- und Migrationsfragen. Seit 2012 arbeitet sie als Projektleiterin diverser Flüchtlingsprojekte zunächst beim Behandlungszentrum für Folteropfer und ab 2013 bei KommMit – für Migranten und Flüchtlinge e.V.. Daneben ist sie akademische Mentorin am Institute for International Education of Students (IES Abroad). 2012-2013 koordinierte sie für OWEN einen deutsch-bosnischen Jugendaustausch. Seit 2016 ist sie Vorstandsvorsitzende von OWEN.

Joanna Barelkowska

Stellvertretende Vorstandsvorsitzende

Joanna ist bereits seit 1999 mit OWEN e.V. verbunden und hat bis 2010 als Projektleiterin und Geschäftsführerin beim Verein gearbeitet; seit 2020 ist sie Vorstandsmitglied. Aktuell arbeitet sie als Projektbearbeiterin in der Auslandsabteilung der Heinrich-Böll-Stiftung, bei der sie sich unter anderem für eine genderorientierte Programmplanung einbringt. Auch mit dem Thema der gewaltfreien Konfliktbearbeitung setzt sie sich weiterhin auseinander und absolvierte 2016-2018 eine Ausbildung zur Konfliktberaterin beim Fränkischen Bildungswerk für Friedensarbeit.

Insa Sommer

Insa ist Politikwissenschaftlerin mit den Schwerpunkten Friedens- und Konfliktforschung, Gender und politische Erwachsenenbildung. Beruflich hat sie mehrere Jahre Kommunen und öffentliche Einrichtungen in strategischen Veränderungsprozessen beraten und begleitet. Seit 2012 ist sie für die Landesregierung der Freien Hansestadt Bremen tätig. Seit 2020 ist sie Vorstandsmitglied bei OWEN e.V.

Darüber hinaus engagieren sich bei OWEN e.V. viele Menschen ehrenamtlich und beteiligen sich sowohl in Berlin als auch international an der Friedensarbeit.

Die wichtigsten Partner*innen für unsere Arbeit

Wir bringen uns in diese Bündnisse und Netzwerke ein:

OWEN e.V. ist:

  • Preisträger des Deutschen UNIFEM-Preises 2010
  • Preisträger des Regine-Hildebrandt-Preises 2007

Zu den Unterstützer*innen unserer Projektarbeit gehören:

Die Satzung von Owen e. V.

Hier finden Sie die Vereinssatzung als pdf-Datei zum Download